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Es hat sich gelohnt; Part 2

Workshop inmitten von Wiesen und Schafen in der Fairfiled Mill in Cumbria.

Angekommen… Sedbergh ist ein herziges kleines Dorf in der Grafschaft Cumbria, inmitten von Wiesen und Hügeln gelegen. Hier kann man die Geschichte fast einatmen, sie begenet einem auf Schritt und Tritt. Gleich gegenüber von meinem süssen kleinen Cottage befand sich die Dorfkirche, deren Grundsteine im 12. Jahrhundert gelegt wurden. Kaum vorstellbar. Natürlich besuchte ich die Kirche und liess die vergangenen Jahrhunderte auf mich wirken.
Fun Fakt: An der Kirchentür hing ein Schild «Paws for Prayer -Dogs Welcome». Das habe ich tatsächlich noch nie in einer Kirche gesehen.

Am Freitagmorgen stärkte ich mich in einem kleinen Kaffee mit Tea and Toast, bevor ich mich zu Fuss auf den Weg nach Fairfield Mill machte. Da auch hier kein Bus hinfuhr, bleibt mir nichts anderes übrig, als zu laufen. Der Weg führte mich gemütlich entlag eines ruhigen Flusses, vorbei an grünen Wiesen mit unzähligen Schafen verschiedener Rassen. Blöckend liefen sie am anderen Ende des Zaunes neben mir her, als wollten sie mir etwas erzählen.

Nach 45 Minuten erreichte ich Fairfield Mill. Die Mühle, die 1837 erbaut wurde, hatte einst die Aufgabe, Wolle zu verarbeiten. Heute wird sie von Künstlern, Handwerkern und Geschichtsfans gleichermaßen geschätzt. Hier kann man in die faszinierende Geschichte der Textilverarbeitung eintauchen und gleichzeitig zeitgenössische Kunst bewundern. Farfield Mill ist ein Ort, an dem man nicht nur Kunst bewundern, sondern auch selbst kreativ werden kann. Es gibt regelmäßige Workshops und Kurse, die von talentierten Künstlern geleitet werden. Und einen dieser Kurse habe ich für die nächsten 2 Tage bei Marie Wallin belegt.

Die beiden Workshop Tage sind viel zu schnell vergangen. Wie doch die Zeit verfliegt, wenn man sich ganz tief mit etwas beschäftigt, das das Herz erfüllt. Ich konnte mir neue Techniken aneignen, direkt das Erlernte anwenden und gemeinsam mit weiteren Strickbegeisterten viel über Schafe, Wolle, Herstellung von Garnen und Strickmustern lernen. Marie Wallin ruhige Art und die Art und Weise, wie sie die Verarbeitung ihrer Modelle perfektioniert hat, liess eine Fangemeinde wachsen, die weit über die Grenzen Grossbritanniens reicht. Ihr enormes Fachwissen und ihre Erfahrung hat sie mit uns Kursteilnehmerinnen geteilt, und natürlich habe ich eine grosse Tasche ihrer wunderbaren Wolle gekauft. Zu gerne würde ich diese Wolle auch in meinem Onlineshop führen, aber leider sind die Importbedingungen ein Albtraum.
Glücklich und zufrieden machte ich mich am Tag nach dem Workshop auf den Weg nach Amsterdam – oder versuchte es zumindest. Welche Stolpersteine mich an einer ruhigen Reise gehindert haben und was ich in meiner Lieblingsstadt erlebt habe, erfährt ihr nächste Woche.
Machen’s guat und bis denn.